InitiatorInnen der Barmbeker Demo (Foto: Bündnis Barmbek sagt Nein!)
17.05.2017
Archivmeldungen 2017
An einer Demonstration gegen das Bekleidungsgeschäft "Nordic Company" haben sich am 20. Mai mehr als 1.000 HamburgerInnen beteiligt. "Nordic Company" verkauft Bekleidung der Marke "Thor Steinar", die vor allem bei Neonazis beliebt ist. Zu der Demo aufgerufen hatten zahlreiche Vereine, Initiativen und Unternehmen aus Barmbek und Umgebung.
Aus dem Aufruf zur Demonstration gegen "Nordic Company":

Liebe Nachbarn,

die meisten von Ihnen wissen bereits, dass am 03.03.2017 in der Fuhlsbüttler Straße 257, in Barmbek-Nord, der Laden NORDIC COMPANY eröffnet hat. Unter diesem eher unscheinbaren Namen wird Kleidung der Marke THOR STEINAR verkauft. Aber: Dieses sogenannte Modelabel steht für:

- ein identitätsstiftendes Erkennungszeichen der extremen Rechten und Neonazis.
- einen deutlichen Bezug zum Faschismus
- einen neuen Bezugs- und Treffpunkt der Rechten in Barmbek
- eine Verbesserung der rechtsextremen Infrastruktur
- ein menschenverachtendes, antidemokratisches und unsolidarisches Gedankengut.
 

Barmbek sagt NEIN zu NORDIC COMPANY!

Demo am 20. Mai

14 Uhr

Bert-Kaempfert-Platz

Die Kleidung, die Nordic Company verkauft, ist für rechtsextreme Menschen gedacht. Wer diese Kleidung (z.B.Thor Steinar) trägt, gibt sich als rechtsextrem zu erkennen und wird von anderen Rechtsextremen als solcher erkannt. Mit einem solchen Geschäft in der Fuhle wird Barmbek-Nord als Treff- und Schwerpunkt der rechtsradikalen Szene dargestellt.

Barmbek-Nord ist kein solcher Schwerpunkt und will es auch nicht werden!

Dieser Stadtteil steht für Meinungsvielfalt und unterschiedliche Denkweisen. Der Rechtsextremismus nicht. Er setzt sich aktiv für „ausländerfreie Zonen“ ein, verfolgt Linke und Obdachlose, bestreitet den Holocaust und dergleichen mehr. Im Kern sucht er eine Insellösung für Deutschland mit rein deutscher Bevölkerung (was immer das sein mag) und den Wechsel von einer Demokratie zu einer Gewaltherrschaft. Er träumt von einerWelt, wie wir sie uns nicht vorstellen können und wollen. Filme, die in Deutschland 1933 bis 45 spielen, vermitteln uns ein Bild. Wer diese Vorstellungen toleriert, wird zum Komplizen.

Vielfältige Aktivitäten machten deutlich, dass ein Nazi-Laden hier keinen Platz hat: Anwohner_innen, Gewerbetreibende, der Barmbeker Ratschlag, die IG Fuhle, der Bezirksamtsleiter und die Bezirksversammlung Hamburg-Nord haben sich bereits an diversen Aktionen gegen NORDIC COMPANY beteiligt, z. B. an Mahnwachen, die dienstags und donnerstags von 17-19 Uhr und samstags von 11-13 Uhr stattfinden.

Barmbek will kein Komplize sein.
Barmbek ist bekanntermaßen weltoffen und multikulturell.
Barmbek sucht das friedliche Miteinander und die geduldige Auseinandersetzung mit fremden Kulturen.
Barmbek ist neugierig darauf, wie die Welt von morgen sein wird, und möchte daran mitgestalten.